Wir freuen uns, dass Sie sich für einen unserer Schützlinge interessieren!

Bevor Sie sich endgültig für die Adoption eines Hundes entscheiden bedenken Sie bitte,
dass Sie für viele Jahre einen Begleiter haben, der seinen festen Platz in der Familie hat,
Zeit, Geduld und Verständnis braucht und für den Sie sein Leben lang die Verantwortung übernehmen.

Folgende Fragen sollten deshalb vorab geklärt sein:
- sind alle Familienmitglieder mit dem Hund einverstanden?
- haben Familienmitglieder eine Tierhaarallergie?
- erlaubt Ihr Vermieter eine Hundehaltung?
- sind die Kosten für Futter, Tierarzt, Versicherung und Hundesteuer abgedeckt?
- wo bleibt der Hund bei längerer Abwesenheit oder Urlaub?
- haben Sie ausreichend Zeit für einen Hund?
- können Sie, vor allem in den ersten Wochen, genug Geduld und Verständnis für einen Tierschutzhund aufbringen?

Haben Sie sich für einen unserer Hunde entschieden, füllen sie bitte den Adoptionsantrag aus und wir setzen uns dann mit Ihnen in Verbindung. Sollten wir uns innerhalb der nächsten 48 Stunden nicht auf Ihren Adoptionsantrag melden, bitten wir Sie, sich mit unserer Vermittlerin Caro,
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. direkt in Verbindung zu setzen. Schreiben Sie unbedingt Ihre Telefonnummer mit in die E-Mail rein.
Bei einem Telefonat lassen sich bereits viele Fragen beiderseits klären und wenn die Voraussetzungen einer Vermittlung gegeben sind, vereinbaren wir mit Ihnen einen Vorbesuch.

Dieser Vorbesuch wird durch eine Person unseres Vereins oder eines anderen Tierschutzvereins durchgeführt. Hierbei geht es darum, Sie einfach mal persönlich kennen zu lernen und zu sehen, wie der Hund bei Ihnen leben würde. Sicher haben Sie Verständnis dafür, dass uns viel daran liegt, für unsere Schützlinge ein passendes zu Hause finden.

Ist der Besuch positiv ausgefallen, wird mit Ihnen ein Schutzvertrag abgeschlossen.
Ein Schutzvertrag regelt alle wesentlichen Punkte, die sich auf die Haltung des Hundes beziehen.

Sind die Formalitäten erledigt, lassen wir Ihr neues Familienmitglied durch ein Transportunternehmen nach Deutschland einreisen. 
Die Fahrten werden von den Transportunternehmen geplant und nach Bedarf und Verfügbarkeit von uns gebucht. Die Transporte starten immere freitags und die Hunde kommen planmäßig am nächsten Tag (Samstag) in Deutschland an. (Über eine WhatsApp-Gruppe werden Adoptanten und Vereine regelmäßig über Ankunftszeiten und Staus informiert.)
Da die Schweiz nicht zur EU gehört, sind Übergabeorte in der Schweiz nicht möglich. Von Schweizern adoptierte Hunde, müssen nach der Übernahme und bei Grenzübertretung ins Heimatland, selber verzollt werden.
Die Höhe der Schutzgebühr beträgt für jeden Hund 500,00 Euro. Darin enthalten ist die Transportgebühr des Transportunternehmens, sowie das Sicherheitsset, bestehend aus Sicherheitsgeschirr, Leine und Halsband. Nach Bedarf und Verfügbarkeit kann ein Hundetaxi gebucht werden, diese Kosten sind nicht in der Schutzgebühr enthalten und müssen vom Adoptanten selber getragen werden. 

Sie werden von uns so früh wie möglich über den Reisetermin und den Übergabeort Ihres Hundes informiert.
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Ein Hund aus dem Tierschutz

Über die Vorgeschichte unserer Hunde wissen wir meistens nur wenig,
soweit wir aber Informationen haben, geben wir diese an Sie weiter.

Die meisten Hunde in unserer Vermittlung waren bisher im Tierheim oder auf Pflegestellen in den jeweiligen Heimatländern,
Menschen und Artgenossen gegenüber unproblematisch; durch die Rudelhaltung sind sie das Zusammenleben mit
anderen Hunden gewohnt. Sollte ein Hund unverträglich sein, wird in der Beschreibung darauf hingewiesen.
Ob der Hund Katzen akzeptiert, können wir Ihnen, in den meisten Fällen, im Vorfeld mitteilen.
Trotzdem sollten Sie beachten, dass der lange Transport und die neue Umgebung den Hund
verunsichern können und er einige Tage bis Wochen braucht, um sich an die neue Situation,
an Sie und eventuell an andere Tiere im neuen zu Hause zu gewöhnen.
Bitte geben Sie ihm die nötige Zeit und haben Sie Geduld. Beachten Sie bitte auch, dass nicht jeder Hund direkt stubenrein ist.

Unsere Hunde sind bei Ausreise geimpft, gechipt und haben einen EU- Heimtierausweis (Hunde aus Italien bringen noch einen Liberetto Sanitario, den vorläufigen Impfpass mit).
Über uns bekannte Krankheiten haben wir Sie vor der Adoption informiert.
Spätestens 10 Tage nach Ankunft Ihres Hundes, müssen Sie mit ihm zum Tierarzt und die Tierärztliche Bescheinigung ausfüllen und uns zukommen lassen (diese bekommen Sie mit dem Schutzvertrag zugeschickt). Da dies eine Auflage unseres Veterinäramtes ist, ist dieser Schritt auch unumgänglich. Wir bitten daher um Ihr Verständnis. 

Wir sind auch nach der Adoption weiterhin bei Fragen oder Problemen für Sie da und freuen uns, wenn wir hin und wieder ein paar Bilder und eine kleine Rückmeldung unserer ehemaligen Schützlingen bekommen.
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Infos zu Mittelmeerkrankheiten


Was sind Mittelmeerkrankheiten (MMK)?

Zu den Mittelmeerkrankheiten zählen Leishmaniose, Filarien, Babesiose und Ehrlichiose,
wobei die Leishmaniose, Babesiose und die Ehrlichiose mittlerweile auch schon in der Schweiz, in Österreich
und in Deutschland Einzug gehalten haben.

Leishmaniose
Die Leishmanien werden durch den Stich der Sandmücke (Phlebotomus) übertragen.
Über das Blut verbreiten sich die Leishmanien in weitere Organe (Milz, Leber, Knochenmark).
Krankheitszeichen können nach Wochen, Monaten oder sogar Jahren auftreten und können
sich durch Hautrötungen oder Geschwüre die schlecht oder gar nicht heilen, Nasenbluten,
anhaltendem Durchfall und allgemeiner Abgeschlagenheit äußern.
Weitere Anzeichen können extremes Krallenwachstum, „Brillenbildung“ um die Augen,
Verkrustungen/ Schorf an den Ohrläppchen und eine enorme Schuppenbildung
am ganzen Körper sein.
Hier ist dringend eine Vorstellung des Hundes bei einem Tierarzt und ein Bluttest nötig.
Eine typische Symptomatik die ausschließlich auf Leishmaniose deutet gibt es allerdings nicht.
Durch eine rechtzeitige Behandlung mit Medikamenten kann der Hund ein normales,
unbeschwertes Leben führen.
Eine unbehandelte Leishmaniose führt zu schweren Organschäden.

Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)
Herzwürmer werden durch große Stechmücken, manchmal aber auch durch Flöhe und Zecken
übertragen. Die Larven der Filarien wandern durch die Blutbahn bis zum Herzen und können
die Blutbahnen verstopfen. Die Würmer siedeln sich meistens in der rechten Herzkammer und
in den zur Lunge führenden Arterien an. Atemnot, Gewichtsverlust und chronischer Husten sind
typische Symptome. Es kommt zu Einschränkungen der Herzfunktion.
Auch hier ist zur Diagnose ein Bluttest erforderlich.

Babesiose
Babesiose wird durch eine bestimmte Zeckenart (Rhipicephalus und Dermacentor) übertragen,
die mittlerweile schon in großen Teilen Europas (auch in Süddeutschland) heimisch ist.
Die Erreger befallen die roten Blutkörperchen und zerstören sie. Die Symptome sind sehr
unterschiedlich und deshalb für Tierärzte schwer zu diagnostizieren.
Einige Symptome sind:
stark beeinträchtigtes Allgemeinbefinden, Apathie, Mattigkeit, Fieber, blasse Schleimhäute,
Lähmungen, Bewegungsstörungen, Milz- Leberwerte nicht im Normbereich, abmagern.
Bei diesen Auffälligkeiten bitte unbedingt auf Babesiose testen lassen! Babesiose kann zum
Tod führen. Bei Früherkennung ist diese Krankheit durchaus heilbar.

Ehrlichiose
Die Ehrlichiose wird durch Zecken übertragen und ist fast in ganz Europa verbreitet, auch in Deutschland nimmt die Krankheit zu.
Ehrlichien befallen die weißen Blutkörperchen und schädigen das Immunsystem.
Die Symptome reichen von ‚Keine‘ bis zu Juckreiz, Übelkeit, Gelenkbeschwerden, Fieber,
Absinken der Thrombozyten (Blutungsneigung).
Eine rechtzeitig erkannte Ehrlichiose ist durch Antibiotika gut heilbar.

Rickettsien
- Rickettsia conorii
- Rickettsia rickettsi

Rickettsien sind eine Zwischenart von Bakterien und Viren, als Überträger kommen vorwiegend
Zecken, aber auch andere Spinnentiere in Frage.
Typische Symptome sind unter anderem Entzündungen der Lymphknoten, Hautauffälligkeiten, Haarausfall und vermehrte Schuppenbildung. Schwere Verläufe verursachen Organschäden,
massive Gewebsuntergänge (Nekrosen) und Hirnhautentzündungen, abhängig vom
jeweiligen Erreger.
Frühzeitig erkannt kann die Behandlung mit einem Breitband-Antibiotikum und zusätzlichen
Immunpräparaten über einen Zeitraum von wenigen Wochen erfolgen.
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Weitere nennenswerte Bakterien und Viren

Anaplasmose (keine typische Mittelmeerkrankeit, Vorkommen meist in Nord- und Mitteleuropa, Norditalien und Nordspanien)
Ein Bakterium der Gattung Anaplasma, hauptsächlich Anaplasma phagocytophilum.
Die Anaplasmen werden durch Zecken, insbesondere den Gemeinen Holzbock, übertragen. 
Die Zecke nimmt die Bakterien aus dem Blut infizierter Tiere auf und gibt sie beim Stich an ein neues Wirtstier ab. 
Die Symptome können wenige Tage bis mehrere Wochen nach der Ansteckung auftreten und umfassen: 
Plötzliches Fieber, Lethargie und Unwohlsein, Fressunlust, Gelenksentzündungen und -schwellungen, Punktförmige Blutungen und blasse Schleimhäute. 
Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, meist Doxycyclin, über mehrere Wochen. 
Bei Bedarf können Infusionen gegen Flüssigkeitsverlust, Schmerzmittel und Medikamente gegen Übelkeit eingesetzt werden. 
Bei rechtzeitiger Behandlung ist Anaplasmose meist gut heilbar. 

Giardien
Bei Giardien (Giardia duodenalis, auch Giardia intestinalis, Giardia lamblia) handelt es sich um eine Gattung einzelliger Parasiten. Manche davon sind wirtsspezifisch – befallen also nur eine bestimmte Tierart. Andere können auch zwischen unterschiedlichen Spezies übertragen werden.
In den Dünndarm gelangen sie meist über verunreinigtes Wasser oder Futter. Im Darm angekommen heften sie sich an die Darmschleimhaut an. Sie ernähren sich vom Darminhalt, wobei sie leichtverdauliche Kohlenhydrate und Zucker bevorzugen.
Mit dem Kot ausgeschieden, sind die Parasiten also lange überlebensfähig: im Kot etwa eine Woche und in feuchter Umgebung bis zu drei Monate.

Ein Giardienbefall kann völlig symptomlos verlaufen. Ein gesunder Organismus reguliert sich selbst und kann mit einer gewissen Menge an Einzellern gut zurechtkommen. Anders sieht es jedoch bei Tieren aus, die krankheits-, alters- oder stressbedingt ein weniger robustes Immunsystem haben. So sind sowohl alte Tiere als auch Welpen und Junghunde häufiger von schwereren Krankheitsverläufen betroffen.
Dehydrationsgefahr für Welpen!

Verläuft die Giardiose symptomlos ist das zwar eine gutes Zeichen, was das Immunsystem des Vierbeiners angeht, doch sind seine Ausscheidungen genauso infektiös für andere Tiere. Da man die Erkrankung weder mitbekommt noch behandelt, stellt ein scheinbar gesunder Hund ein großes Ansteckungsrisiko für andere Hunde dar.

Da sich Giardien im Darm des Hundes ansiedeln, wirken sie sich primär auf die Verdauung aus. Giardien kannst man deshalb häufig am Aussehen des Kots des Hundes erkennen. Die Ausprägung der Symptome kann allerdings sehr unterschiedlich sein: Manche Hunde zeigen kurze, aber heftige Durchfälle wohingegen andere über Monate an wiederkehrenden Durchfällen und Verdauungsbeschwerden mit Bauchschmerzen leiden, was besonders bei Jungtieren häufig der Fall ist. So kann es zu einer Entzündung des Dünndarms, einer schlechten Aufnahme der Nahrungsbestandteile und schließlich zu einer drastischen Gewichtsreduktion kommen, obwohl der Hund unvermindert gut frisst.

  • Übelriechender, schleimiger, schaumiger bis wässriger Durchfall
  • Blutbeimengungen im Stuhl
  • Gelbliche oder grünliche Verfärbung des Kots
  • Koliken, Blähungen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Gewichtsverlust
  • Wachstumsverzögerung bei Jungtieren
  • Fieber
  • Gestörtes Allgemeinbefinden

Da ein Hund eine permanente Infektionsgefahr für andere Tiere darstellt, müssen Giardien auch dann behandelt werden, wenn er keine akuten Beschwerden zeigt. Aber nicht nur für andere Tiere ist die Behandlung wichtig: Ist das Immunsystem des Hundes dauerhaft damit beschäftigt, sich gegen die Darmparasiten zur Wehr zu setzen, haben es andere Infekte oder Parasiten leichter. Auch können Impfungen zum Beispiel bei einem Giardienbefall nicht optimal anschlagen.

Die tierärztliche Therapie gegen Giardien erfolgt in erster Linie medikamentös, kann mit kohlenhydratarmen Futter und der morischen Möhrensuppe unterstützt werden.

Ein weiterer wichtiger Baustein in der Giardien-Therapie sind gründliche Hygienemaßnahmen. Ein Hund kann die Parasiten überall hinterlassen, mit denen er sich, andere Tiere im Haushalt und im Extremfall auch Menschen infizieren kann. Deswegen ist es wichtig, dass die gesamte Umgebung regelmäßig und gründlich desinfizierst. Ein geeignetes und gut verträgliches Desinfektionsmittel kann jede Tierarztpraxis empfehlen.


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